«Dafür bist du noch zu klein» ist ein Satz, den die fast fünfjährige Lotta immer wieder hören muss. Denn die selbstbewusste Nervensäge meint, sie könne fast alles.
Die Krachmacherstrasse befindet sich in einem Dorf irgendwo in Schweden. Hier, in einem gelben Holzhaus, wohnt die aufgeweckte Lotta mit ihrer Familie. Wenn sie von ihren beiden älteren Geschwistern Mia und Jonas wieder einmal von so tollen Dingen wie Süssigkeitenkaufen oder Fahrradfahren ausgeschlossen wird, weiss sich Lotta zu behaupten. Denn sie hat eine beste Freundin – Frau Berg, die gleich nebenan im rot gestrichenen Haus wohnt – und ihr schmuddeliges Stoffschwein, das sie kurzerhand zu einem Teddybären erklärt hat. Ausserdem kann Lotta sehr, sehr stur sein (gemäss ihrem Vater ist sie störrisch wie ein Esel), wenn es etwa darum geht, ein richtiges, allerdings viel zu grosses Fahrrad für eine Probefahrt «auszuleihen», weil sie ihr blödes Dreirad nicht mehr sehen kann. Damit macht sie es ihren Geschwistern, ihren Eltern, aber auch den Grosseltern nicht gerade leicht. Als sie nämlich die Sommerferien auf deren Bauernhof verbringt und ihr die Grossmutter erklärt, dass es sowohl Mist als auch Regen brauche, damit alles wächst, stellt sich Lotta bei strömendem Regen ungerührt auf den Misthaufen, um endlich grösser zu werden.
Regisseurin Johanna Hald ist mit LOTTA AUS DER KRACHMACHERSTRASSE eine stimmige, farbenfrohe und sehr heitere Verfilmung einer Astrid-Lindgren-Erzählung gelungen, die mit einer hinreissenden kleinen Hauptdarstellerin aufwartet. Ein ebenso charmanter wie kindgerechter Film, dem man die Fünfzigerjahre dank der leichthändig-zeitlosen Inszenierung nicht ansieht.